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Orthomolekulare Therapie - Die Mikronährstoffmedizin
Die orthomolekulare Medizin - auch bekannt unter dem Begriff Mikronährstoffmedizin - ist in aller Munde. Dieser Zweig der Heilkunde verfolgt das Ziel, Nährstoffdefizite durch die gezielte Gabe von Mikro- und Makronährstoffen auszugleichen und damit für mehr körperliches und psychisches Wohlbefinden zu sorgen. Gleichzeitig stellt die orthomolekulare Therapie häufig eine sinnvolle zusätzliche Behandlungsmaßnahme bei Stoffwechselerkrankungen, Herzkreislauferkrankungen, Rheuma und anderen Zivilisationskrankheiten dar.
Der Begriff der orthomolekularen Medizin wurde bereits im Jahr 1968 durch den Nobelpreisträger Prof. Dr. Linus Pauling geprägt. Er ging davon aus, dass im Körper bestimmte Konzentrationen an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren und Fettsäuren vorhanden sind, die förderlich für unsere Gesundheit sind. Durch die Gabe von Mikro- und Makronährstoffen, die natürlicherweise in unserem Körper vorhanden sind, sollen Krankheiten behandelt und die Gesundheit aufrechterhalten werden.

Selbstfürsorge und Resilienz


Es wurde einmal gesagt: „Das größte Geschenk, das wir uns selbst machen können, ist unsere ungeteilte Aufmerksamkeit“. Wäre es eine Idee, dass Du Dir heute noch selbst ein Geschenk machst? Was würdest Du Dir selbst gerne schenken? Damit es gelingen kann, ein passendes Geschenk zu machen, ist es vermutlich notwendig, aufmerksam dafür zu sein, was gebraucht oder gewünscht wird. Was auch immer Du entdeckst, vielleicht ist es eine schöne Tasse Tee oder ein warmes Bad – schenke Dir vor allem diese Aufmerksamkeit und finde heraus, was jetzt in diesem Moment ein passendes Geschenk für Dich selbst sein könnte.


Es ist nicht so leicht, zu spüren, was Du Dir schenken möchtest? In der aktuellen rasanten und stressbeladenen Zeit kann man sich leicht selbst im Dschungel der zahlreichen Ansprüche von Job, Familie, Freunden, Internet und allgemeinem „Multitasking“ verlieren. Vielleicht spürt man sich selbst nicht mehr richtig und empfindet Erschöpfung und Ausgelaugtheit. Die inneren Ressourcen sind größtenteils „am Limit“. Früher erfreuende Dinge verlieren ihre Bedeutung oder werden zur Belastung und Mühe. Das ist ein Zeichen dafür, dass es an ausreichender Selbstfürsorge mangelt. In diesem Kontext bezieht sich der Begriff Sorge nicht auf das beschäftigte Grübeln über die eigene Person, sondern auf eine positive Fürsorge für einen gesunden und unterstützenden Umgang mit sich selbst, dem eigenen Körper und den eigenen Ressourcen. Das Wort Nachhaltigkeit ist zurzeit sehr populär, wird jedoch selten auf die Beziehung zu sich selbst und den eigenen Bedürfnissen bezogen. Nur wenn wir lernen, nachhaltig mit uns und unserem Körper umzugehen, werden wir das auch in einem größeren Kontext schaffen.

Wie gehe ich mit mir selbst um?


Mit dieser Frage beginnt ein Bewusstmachungsprozess, in dem meist Überraschendes ans Licht kommt. Wir behandeln andere oft besser als uns selbst. Geben anderen mehr Anerkennung und Beachtung als uns selbst und unserem eigenen Körper. Ein freundschaftlicherer Umgang mit den Bedürfnissen des Körpers hilft, aus der allgemeinen Trance einer Gesellschaft auszubrechen, die dem immer schneller werdenden Tempo und dem Wachstum verpflichtet ist. Um zur echten Ruhe zu kommen, müssen bei vielen Menschen erst mittlere oder schwerwiegende Zusammenbrüche eintreten. Die ersten Signale werden häufig ignoriert oder aus Gewohnheit nicht wahrgenommen, wodurch das Leben schließlich eine Pause erzwingt, die oft als Krise erlebt wird. Dadurch wird es spätestens erforderlich und möglich, sich bewusst zu machen, was zur eigenen Gesunderhaltung oder besser zur Gesundheitsentwicklung (Salutogenese) nötig ist.


Der Begriff "Resilienz"


„Resilienz“ bezeichnet die Fähigkeit von Menschen, auch in herausfordernden und belastenden Zeiten mit Störungen umzugehen, die aus dem Inneren oder von außen kommen, ohne zusammenzubrechen. Er beinhaltet Merkmale wie Widerstandskraft, Belastungsfähigkeit sowie einen flexiblen Umgang mit den eigenen Ressourcen und deren Stärkung. Die Fähigkeit zu einer resilienteren Lebensführung gewinnt angesichts der immer verbreiteteren Erkrankungen wie Bore- und Burnout sowie der erhöhten Belastung durch verschiedene Stressfaktoren im Alltag zunehmend an Bedeutung, sowohl in der Geschäftswelt als auch in der Gesundheitsvorsorge und Therapie.


Achtsamkeit


Durch Innehalten, Verlangsamung und qualitativ hochwertige Entspannung wird Raum geschaffen, um sich wieder mehr zu spüren und zu erkennen, was dir wirklich guttut und was nicht. Zudem bieten sie die Möglichkeit, eine bewusste Beziehung zu sich selbst einzugehen. Ein aufmerksames Lauschen auf die Bedürfnisse des Körpers nach einem langen Arbeitstag am Schreibtisch. Hastet ich danach weiter von Termin zu Termin oder nehme ich bewusst den Druck raus und schalte ein oder zwei Gänge nach unten? Ist es notwendig, dass ich mich abhetze, bis alles erledigt ist und die Entspannung beginnen kann, oder kann ich dem inneren Antreiber vielleicht schon hier und jetzt eine Grenze setzen?



Achtsamkeitsübung: „Body-Scan"


Als eine einfache, praktische Übung hierfür hat sich ein sogenannter Bodyscan bewährt. Mittels dieser leicht durchzuführenden Spür- und Achtsamkeitsübung kannst Du lernen Deine Aufmerksamkeit wieder mehr in Dir und Deinem lebendigen Körper zu verankern und damit gleichzeitig mehr im Hier und Jetzt zu sein. Denn der Körper lebt ausschließlich im gegenwärtigen Moment und er bringt uns mit diesem in Kontakt sobald wir uns ihm innerlich zuwenden.


Die Bodyscan-Übung kann jederzeit durchgeführt werden, im Stehen, Sitzen oder Liegen. Empfehlenswert ist es jedoch sitzend zu beginnen um nach und nach mit dieser Achtsamkeitspraxis vertraut zu werden. Achte darauf bequem zu sitzen, damit Dein Körper mehr und mehr loslassen kann. Dann schließe die Augen und beginne damit Deine Aufmerksamkeit oben am Scheitelbereich des Kopfes zu sammeln und diesen Bereich des Körpers zu spüren. Es geht darum wahrzunehmen wie sich der Körper anfühlt, wie Du ihn momentan von innen heraus erlebst, ohne dies zu bewerten, zu analysieren oder zu korrigieren. Auf diese Art und Weise wanderst Du nun langsam – gleichsam wie ein innerer „Scanner“ – mit der Aufmerksamkeit abwärts durch den Körper und tastest die verschiedenen Bereiche mittels bewussten Spürens ab. Manche Bereiche werden dabei deutlicher sein und manche vielleicht nicht so deutlich, lass Dich davon nicht irritieren sondern bemerke es einfach – Aha! Schließlich wenn Du an den Füßen angekommen bist, nimm wahr wie sich der Kontakt deiner Füße am Boden anfühlt – auch im Unterschied zum Beginn der Übung. Häufig berichten Menschen, dass sie sich deutlich geerdeter und verankerter in sich selbst fühlen wenn Sie diese Übung machen. Gut ist es sich mindestens 20 Minuten Zeit zu nehmen, damit die Übung ihre Wirkung entfalten kann.

(Anleitung nach Dennis Heydrich)

Orthomolekulare Therapie


Die orthomolekulare Medizin - auch bekannt unter dem Begriff Mikronährstoffmedizin - ist in aller Munde. Dieser Zweig der Heilkunde verfolgt das Ziel, Nährstoffdefizite durch die gezielte Gabe von Mikro- und Makronährstoffen auszugleichen und damit für mehr körperliches und psychisches Wohlbefinden zu sorgen. Gleichzeitig stellt die orthomolekulare Therapie häufig eine sinnvolle zusätzliche Behandlungsmaßnahme bei Stoffwechselerkrankungen, Herzkreislauferkrankungen, Rheuma und anderen Zivilisationskrankheiten dar.

Der Begriff der orthomolekularen Medizin wurde bereits im Jahr 1968 durch den Nobelpreisträger Prof. Dr. Linus Pauling geprägt. Er ging davon aus, dass im Körper bestimmte Konzentrationen an Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren und Fettsäuren vorhanden sind, die förderlich für unsere Gesundheit sind. Durch die Gabe von Mikro- und Makronährstoffen, die natürlicherweise in unserem Körper vorhanden sind, sollen Krankheiten behandelt und die Gesundheit aufrechterhalten werden.


Die gezielte Ergänzung von Makro- und Mikronährstoffen bei akuten oder chronischen Erkrankungen wie Arthrose, Verdauungsstörungen oder Stoffwechselerkrankungen bezeichnete der zweifache Nobelpreisträger Prof. Dr. Linus Pauling als „Orthomolekulare Medizin (OM)“. Im Prinzip versteht man unter „orthomolekular“ die Medizin der richtigen Moleküle bzw. Nährstoffe. Die orthomolekulare Therapie schlägt quasi eine Brücke zwischen Medizin und Ernährungswissenschaft. Sie verfolgt dabei das Ziel, die Konzentration von Substanzen im Körper so zu verändern, dass der Körper gesund bleibt bzw. wieder gesund wird.

Prof. Dr. Linus Pauling ging davon aus, dass im menschlichen Körper bestimmte Konzentrationen von Substanzen vorhanden sind, die für die Gesundheit förderlich sind. Die offiziellen Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr sah der Professor zwar als ausreichend an, allerdings plädierte er für eine individuelle und bedarfsorientierte Nährstoffzufuhr. Die orthomolekulare Therapie soll Mangelerscheinungen vorbeugen sowie Behandlungen von bestimmten Krankheiten sinnvoll ergänzen.


Wofür wird die orthomolekulare Medizin angewendet?

Bei einer Vielzahl von Beschwerden kann die orthomolekulare Medizin eine sinnvolle zusätzliche Therapiemaßnahme darstellen. Die gezielte Zufuhr von Mikronährstoffen kommt sowohl präventiv als auch unterstützend bei akuten und chronischen Krankheitsbildern zum Einsatz. Dazu gehören u.a.:

  • Mangelerscheinungen
  • erhöhter Bedarf an Nährstoffen (z.B. aufgrund von Alter, Schwangerschaft etc.)
  • Herzkreislauferkrankungen
  • Infektionen (z.B. grippale Infekte)
  • Arteriosklerose
  • Arthrose
  • Rheuma
  • Hauterkrankungen (z.B. Neurodermitis)
  • Verdauungsstörungen (z.B. Reizdarm, Verstopfung, Blähungen)
  • Stoffwechselerkrankungen
  • Schwermetallbelastungen
  • Stärkung des Immunsystems

Personengruppen mit reduzierter Mikronährstoff-Versorgung

Diese Personengruppen sollten insbesondere auf ihre Mikronährstoff-Versorgung achtgeben:

  • Menschen, die gerade eine Diät zur Gewichtsreduktion durchführen oder nur wenig essen können (z.B. aufgrund des Alters oder einer bestimmten Krankheit)
  • Menschen mit sehr einseitigen Ernährungsgewohnheiten, die viel Fast Food konsumieren oder Menschen, die aus ideologischen Gründen wenige Nahrungsmittel zu sich nehmen (z.B. Frutarier)
  • Vegetarier und Veganer
  • Menschen, die ein Risiko für einen Vitamin-D-Mangel aufweisen (z.B. nicht oft in der Sonne sind)
  • Patienten, die bestimmte Arzneimittel wie Cortison oder Antibiotika einnehmen müssen
  • Raucher
  • Menschen mit hohem Alkoholkonsum

Nährstoffe der orthomolekularen Medizin

In der orthomolekularen Medizin kommen sowohl Makro- als auch Mikronährstoffe zum Einsatz, wie:

  • Vitamine
  • Mineralstoffe
  • Spurenelemente
  • essenzielle Fettsäuren
  • Aminosäuren
  • Enzyme

Bei der Einnahme von Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln soll nicht nur die richtige Dosierung, sondern auch das richtige Verhältnis einzelner Komponenten zueinander geachtet werden. Ein wichtiges Prinzip in der orthomolekularen Medizin lautet, dass nur jene Stoffe verwendet werden, die physiologisch in der derselben Form im Körper vorhanden sind.

Wie wirkt die orthomolekulare Medizin?

Die orthomolekulare Medizin sieht das Vorhandensein der richtigen Nährstoffe in den richtigen Mengen im menschlichen Körper als wichtige Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der Gesundheit an. Im Gegensatz zur schulmedizinischen Therapie soll der Mensch nicht mit Fremdstoffen, sondern mit Bausteinen des eigenen Organismus behandelt werden. Bei der orthomolekularen Therapie handelt es sich also um einen alternativmedizinischen Zweig, bei dem es um die Zufuhr von Vitaminen und Spurenelementen in der richtigen Dosierung geht.

Neue therapeutische Möglichkeiten

Seitdem der Grundstein für die orthomolekulare Medizin im Jahr 1968 von Prof. Dr. Linus Pauling gelegt wurde, hat sich so einiges in diesem Feld getan. Neu ist beispielsweise das Prinzip der Mega-Vitamin-Behandlung, bei der Vitamine in sehr hohen Dosen eingenommen und miteinander kombiniert werden. Zudem wird in der orthomolekularen Medizin heute mit einer Vielzahl an sorgfältig aufeinander abgestimmten und individuell ausgewählten Substanzen gearbeitet. Damit eröffnet OM ein breites Feld an neuen therapeutischen Möglichkeiten.

Zentraler Baustein Vitamine

In einem ersten Schritt werden Mangelzustände genau analysiert und diagnostiziert, um die nachfolgende Behandlung individuell auf die jeweilige Person abstimmen zu können. Nach der Analyse erfolgt die Therapie mit verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln. Ein wichtiger Baustein im orthomolekularen Therapiekonzept sind Vitamine. Diese sind für unzählige Stoffwechselschritte und Funktionen im Körper zuständig.

So sorgen die Vitamine C, E und Betacarotin zusammen mit Selen, Zink und bestimmten Aminosäuren dafür, dass freie Radikale im Körper abgefangen werden. Dabei handelt es sich um extrem reaktive Teilchen, deren Wirkung durch Schadstoffe in der Luft, schlechte Ernährung oder auch energiereiche Strahlung verstärkt wird. Werden diese freien Radikale nicht ausreichend abgefangen, kommt es zu „oxidativem Stress“. Zellmembranveränderungen oder Gewebeschädigungen können die unangenehme Folge sein. Die Entstehung von Arteriosklerose, Allergien, Hauterkrankungen und anderen Zivilisationskrankheiten wird durch oxidativen Stress somit begünstigt.

Zentraler Baustein Mineralstoffe

Ein weiterer zentraler Baustein in der orthomolekularen Medizin sind Mineralstoffe wie Magnesium, Natrium, Kalium, Chlor, Schwefel, Calcium und Phosphor. Mineralstoffe sorgen für die Aktivierung von Stoffwechselvorgängen, der Muskelfunktion und dem Nervensystem, für den Aufbau und die Erhaltung des Skelletsystems sowie die Regulation von Körperflüssigkeiten. Spurenelemente wie Eisen, Fluor, Jod und Zink spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.

Zink gilt als Kofaktor für viele Reaktionsschritte, weshalb diesem Spurenelement in der orthomolekularen Medizin eine enorm wichtige Rolle zukommt. Mit Hilfe von Zink können wir Giftstoffe leichter ausscheiden und unser Immunsystem wird gestärkt. Ein Power-Duo in der orthomolekularen Therapie sind Zink und Selen. Die beiden Nährstoffe stärken das Immunsystem und werden zusammen mit Vitamin E als zusätzliche Therapiemaßnahme bei Krebs angewendet. Mit Selen können außerdem auch entzündliche oder allergische Prozesse im Körper positiv beeinflusst werden.


Die KNEIPP-Therapie


Sie ist ein nach ihrem Urheber, Sebastian Kneipp (1821-1897) benanntes Therapie-Konzept, das geeignet ist zur Vorbeugung, zur Nachbehandlung und zur Therapie von vielen akuten und chronischen Erkrankungen. Im Rahmen einer individuell angepassten und überwachten Verordnung können meist Medikamente eingespart sowie Nebenwirkungen reduziert werden.


Innerhalb der Medizin hat die Kneipp-Therapie inzwischen einen festen und anerkannten Platz erreicht. Es handelt sich um ein ganzheitliches Therapiekonzept mit fünf ineinandergreifenden Einzelkomponenten, den sogenannten "Säulen": Ordnungstherapie, Hydrotherapie (was wir als Kneippen kennen), Ernährungsmedizin, Bewegungstherapie, Pflanzenheilkunde, die sich alle zur Vorbeugung, bei Zivilisationskrankheiten und funktionellen Krankheitsbildern eignen.


Das Reiz-Reaktions-Prinzip

Die Kneipp-Wassertherapie kennt über 120 verschiedene Anwendungen – warme bzw. heiße, kalte, ansteigende und solche im Wechsel, als Waschunge, Güsse, Wickel und Packungen, Dämpfe und Bäder sowie als vorbeugende ("abhärtende") Anwendungen – die individuell jedem Konstitutionstyp und jeder Indikation angepasst werden können.
Das Wasser dient als gezielt eingesetzter Reiz, der den Körper zu einer positiven Reaktion veranlassen soll: Sowohl ein heißer als auch ein kalter Temperaturreiz führt zunächst zu einer Gefäßkontraktion, auf die eine Reaktionsphase mit Durchblutungsverbesserung, aktiver Wiedererwärmung und Hautrötung folgt. Der örtlich gesetzte Reiz erzeugt jedoch nicht nur im Gebiet der Anwendung eine Reaktion, sondern bringt über die entsprechende nervale Umschaltung auch den Muskel zur Reaktion und wird fortgeleitet zu dem Organ, das dem entsprechenden Dermatom zugeordnet ist. Ein Knieguss wirkt so gleichzeitig auf Blase und Organe im Bauchraum, und ein Armguss spricht das Atmungs- und Herz-Kreislaufsystem an.


"Ich bin der vollsten Überzeugung, dass der größere Teil der Menschheit viel gesünder, glücklicher und zufriedener leben würde, wenn man eine vernünftige Wasserkur gebrauchen würde." (S. KNEIPP)


Welche Temperatur wählen?

Die Wasseranwendungen verbessern darüberhinaus auch die vegetative Regulationsfähigkeit und Stabilität. Nach den Grundprinzipen der hydrotherapeutischen Anwendungen und als Voraussetzung für eine positive Reaktion bzw. Regulation erfordern akute Krankheitsprozesse eher Kaltreize, während chronische Krankheitsprozesse mehr durch Warmreize und schonende Wechselreize zu behandeln sind. Je weiter von der Körpertemperatur (ca. 37 °C) nach oben oder unten entfernt, je größer die behandelte Haut-/Körperfläche und je länger die Dauer der Anwendung, desto stärker ist auch der zu verarbeitende Reiz für den Organismus. Auch die gewählte Tageszeit spielt aufgrund der wechselnden Körpertemperatur eine Rolle.


Auch auf die Reizstärke kommt es an

Wasserreize werden nach einem bestimmten ansteigenden Reizschema und genau dosiert verabreicht. Auch beim kalten Wasser ist nie die Kälteentwicklung das Ziel, sondern das Erreichen körpereigener Wärme bzw. Regulierung im Wärmehaushalt wichtig, z. B. bei rheumatischen Erkrankungen, geringem Blutdruck oder Infektanfälligkeit. Für die Reizstärke gilt:

  • Zu kleine Reize schwächen,
  • gut dosierte mittlere Reize kräftigen und fördern die Lebensfunktionen,
  • übergroße Reize schaden.


Begonnen wird immer mit der mildesten Anwendung, die gerade noch zu der gewünschten Reaktion führt. Ziel ist eine Mehrdurchblutung, erkennbar an einer gleichmäßigen Rötung. Die individuell richtige Auswahl der Anwendungen sollte ein erfahrener Arzt treffen und die praktische Behandlung von fachkundigen Personen (Kneipp-Bademeistern) durchgeführt werden.
Die in einer Kneipp-Kur positiv erlebten Anwendungen können dann zu Hause im Sinne eines alltäglichen Gesundheitsprogrammes fortgeführt werden.


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